Offener Brief an die Verantwortlichen für das Gesundheitssystem!

Liebe Politikerinnen und Politiker,

liebe Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger,

die Patienten und Mitarbeiter von Primärversorgungszentren sind zunehmend besorgt über die Entwicklung dieser Einrichtungen. Täglich erreichen mich Nachrichten von Menschen, die über lange Wartezeiten bei der weiterführenden Zuweisung, strukturelle Schwächen und steigende Kosten klagen.

Aus Sicht der Patienten erfüllen diese Zentren zum Großteil nicht, wofür sie geschaffen wurden: „eine schnellere und bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit“. Die Liste der Kritikpunkte ist lang: kein klar definiertes Anforderungsprofil, zu wenig erfahrenes ärztliches Personal, weiterhin nur Zuweisungen anstatt eingehender Untersuchungen und Diagnostik.

Ähnlich kritisch äußern sich auch die Mitarbeiter. Sie klagen über zeitraubende interne Prozesse und den damit einhergehenden Imageverlust nach außen. Ein Grund hierfür: Patienten werden aus Kostengründen immer öfter bewährte Medikamente ohne private Kostenübernahme aberkannt und auf Ersatzprodukte umgestellt. Die Folgen davon sind zunehmende Unverträglichkeiten und abweichende Dosierungen beim Wirkstoff.

Diese Missstände stellen eine ernste Gefahr für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten dar und tragen nicht dazu bei, das Vertrauen in unser Gesundheitssystem zu stärken. Das Konzept Gesundheitszentrum ist alleine noch keine Garantie, den Behandlungsprozess zu beschleunigen und effizienter zu gestalten, weder in Bezug auf die Leistung noch auf die Kosten und schon gar nicht bei der flächendeckenden Versorgung.

Dass es auch anders gehen könnte, zeigt der beigefügte Vorschlag in Form einer leicht verständlichen Bilderstrecke. Sie umfasst die 12 wichtigsten Punkte für verantwortungsvolle und nachhaltige Lösungen in der primären Gesundheitsversorgung. Dazu gehört auch, für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und im Falle von Massenereignissen eine schnelle Reaktionszeit ohne übermäßigen Kostendruck zu gewährleisten.

Bitte nutzen Sie Ihre Position, um echte Veränderungen im Gesundheitssystem anzustoßen. Die Patienten und Mitarbeiter werden es Ihnen danken.

Mit freundlichen Grüßen,

Fynn Brugger

Initiator

P.S. Um die Diskussion zu fördern, haben wir den Hashtag #ZugangGesundheitsversorgung ins Leben gerufen. Bitte teilen und nutzen Sie diesen Hashtag um den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Lösungen zu unterstützen.